Linkswärts e. V.

Linkswärts-Archiv des Jahres 2011

Jahr 2011 hat Linkswärts e. V. folgendes erreicht:



Leitkultur und Interkulturalität

Vortrag mit Jürgen Nowak


Die sog. deutsche Leitkultur ist Kampfbegriff der Konservativen, um ihre machtpolitische Deutungshoheit in der deutschen Gesellschaft zu gewinnen. Es gibt nicht die „deutsche Kultur“, sondern sie ist das Ergebnis einer langen historischen Entwicklung in Europa, was sich z.B. im Wortschatz der deutschen Sprache widerspiegelt.

Deutschland ist eine interkulturelle Gesellschaft – in der Vergangenheit und heute noch mehr denn je. Interkulturalität bedeutet Vielfalt und Bereicherung für Alle, auch für die deutsche Mehrheit. Assimilation, also die Anpassung an die sog. Leitkultur ist der falsche Weg, denn er fördert nicht die Anerkennung anderer Kulturen und den Respekt für diese Menschen.

Für die Anerkennung brauchen wir u. a. eine Gemein-schaftsschule, muttersprachlichen Unterricht, doppelte Staatsbürgerschaft, wechselseitige Toleranz. Die Einhal-tung des Grundgesetzes (Artikel 1 Menschenwürde) ist der Maßstab für das Handeln aller Bürger/innen in der deutschen Gesellschaft.

am Montag, den 5. Dezember 2011
um 19:30 Uhr im Kunst- & Kulturzentrum Kreativa.
Kaiser-Wilhelm-Ring 80, 55118 Mainz

Weitere Informationen: Veranstaltungen / kommende


Internationale Konferenz über die Menschenrechte im Iran

... um zu verhindern, dass die Islamische Republik Iran weiter ihre kriminellen anti-demokratischen und unmenschlichen Rechtspraktiken betreibt

Multikulturelles Festival

Freitag, 14. Oktober 2011 - von 19:00 bis 23:00 Uhr

Menschenrechtskonferenz

Samstag, 15. Oktober 2011 - von 10:30 bis 22:00 Uhr

beides im Bürgerhaus Finthen, Am Obstmarkt 24, 55126 Mainz-Finthen

Multikulturelles Festival

Freitag, 14. Oktober 2011 - von 19:00 bis 23:00 Uhr

Senlemen-Integra Folk Band
Folk Band in internationaler Besetzung
Ina Lutz (Geige), Hamid Saneyi (Gesang und Rahmentrommel), Andrea Mozzato (Oud)
www.mozzato.eu

Hamseda
Lyrik mit Musik und Tanz von Exil-Iranern in Paris

Fereshteh Nasr (Tanz, Rezitation), Pedjman Tadayun (Tar, Ney), Yunes Faghihi (Saz, Schlagwerk)

Ensemble Omîd
Sufi-Musik, die Omîd ‚Hoffnung‘ wecken will
Anne-Marie van den Bercken (Flöte, Gesang, Daf), Anneloes van Hout (Klassische Gitarre und Gesang), Eva-Mareike Knoche (Daf und Gesang)
www.sufimusic-omid.com

Menschenrechtskonferenz

Samstag, 15. Oktober 2011 - von 10:30 bis 22:00 Uhr

Vertreter der Menschrechtsorganisationen und frühere politische Gefangene, die selbst gefoltert wurden und Zeugen von Folterungen waren, werden Vorträge halten und ihren Standpunkt darlegen.

Am Freitag und am Samstag können alle Besucher die dokumentarische Ausstellung über Hinrichtung, Folter und Menschenrechtsverbrechen im Iran besuchen. Es werden auch einige Dokumentarfilme über Hinrichtungen, Steinigungen von Frauen und Folter politischer Gefangener und andere kriminelle Handlungen der Islamischen Republik gezeigt werden.

Seit der Gründung der Islamischen Republik im Jahr 1979:

  • werden iranische Bürger von Rechts- und Verfassungssicherheit ausgeschlossen. Angeklagten wird ein ordentlicher Prozess im iranischen Rechtssystem verwehrt und es ist ihnen nicht gestattet eine Verteidigung bei Gericht sicherzustellen.
  • Mehrere tausend politische Gefangene wurden in den verschiedenen Gefängnissen der Islamischen Republik im Sommer 1988 in Massen­hinrichtungen getötet. Hoch gestellte religiöse Führer, dabei auch - aber nicht nur - der große Ayatollah Montazeri (der ursprüngliche Nachfolger von Ayatollah Khomeini), haben diese Hinrichtungen bestätigt und vielfach verurteilt.
  • Hunderte von politischen Aktivisten und pro-demokratischen Führern wurden im Land selbst und im Ausland durch Agenten des islamischen Regimes umgebracht.
  • Bis zum heutigen Tag ist die Steinigung von Frauen und die Hinrichtung pro-demokratischer Aktivisten tägliche Praxis im Iran.

Wir unterstützen die Initiative Iran Tribunal, ein internationaler Gerichtshof, der gegründet wurde, um die Massenhinrichtungen iranischer politischer Gefangener seit 1979 zu untersuchen und der die Islamische Republik für diese Verbrechen gegen die Menschheit verantwortlich macht.

Wir bitten Sie - alle internationalen Menschrechtsorganisationen, demokratischen Einflussnehmer, Menschenrechtsaktivisten, Lehrende, jedermann -, Iran Tribunal zu unterstützen. Weitere Information erhalten Sie im Internet unter: http://www.irantribunal.com/English/EnHome.html

Referentinnen und Referenten:

  • Shiva Mahbobi, Ex-Häftling, Menschenrechtler
  • Hossein Bagherzadeh, Menschenrechtler
  • Iraj Mesdaghi, Ex-Häftling, Menschenrechtler
  • Shahriyar Naghshbandi (Demokratische Partei Kurdistans in Iran)
  • Mustafa Azmayesh (Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran)
  • Mina Ahadi, Menschenrechtlerin
  • Iman Shirali (Irantribunal.com), Menschenrechtler
  • Hassan Massali (adhr.org), Politiker und Menschenrechtler
  • Reza Allamehzadeh, Dokumentarfilmer und Menschenrechtler
  • Gissou Nia (International Criminal Court, The Hague), Menschenrechtlerin

Unterstützt von:

  • Linkswärts e.V.
  • Kontakte e.V.
  • Iranisches Kulturzentrum e.V.
  • Jenny-Marx-Gesellschaft
  • Action for Democracy & Human Rights in the Middle East
  • Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)

Kontakt:

Flugblatt zum Festival und zur Konferenz als PDF-Datei




Geld - Markt der Möglichkeiten auf dem OPEN OHR-Festival

Linkswärts e. V. lädt ein zur Aktion:
Do ut des - Bist Du infiziert?
Beim Markt der Möglichkeiten am Pfingstsonntag auf dem OPEN OHR-Festival 2011 unter dem Motto "Rien ne va plus – Nichts geht mehr" fragt Linkswärts die Festivalbesucher nach ihrem Verhältnis zum "Do ut des"-Prinzip, das dem Wirtschaftssystem des Kapitalismus noch grundsätzlicher zugrunde liegt als das leidige Geld.
Warum tauschen wir wirklich Ware gegen Geld und Geld gegen Ware?
Fängt mit der Abschaffung des leidigen Geldes wirklich notwendigerweise das olle Tauschen wieder an?
Dazu mehr am Sonntag, den 12. Juni 2011 ab 15 Uhr auf der Hauptwiese auf dem Festivalgelände in der Mainzer Zitadelle
Weitere Informationen: Markt der Möglichkeiten auf dem OPEN OHR 2011

Das Thesenpapier zum "Do ut des"-Prinzip ist nun unter Materalien eingestellt und auch als PDF-Datei downloadbar.




Die kommende Veranstaltung zur Demokratie im Bildungssystem

Linkswärts e. V. lädt ein zu Vortrag und Diskussion:
Demokratische Erziehung - Was ist das?
mit dem Referenten Dr. phil. Dipl. sc. pol. Hans-Peter Waldrich, dem Landesvorsitzenden der Aktion Humane Schule - Baden-Württemberg e. V.
Die wichtigsten Hindernisse einer demokratischen Erziehung liegen in der Vereinnahmung der Schulen und Hochschulen durch die ökonomischen Eliten. Für die Bildungseinrichtungen ist es schwer, dieser Funktionalisierung ein eigenes Konzept entgegenzusetzen.
Wie kann demokratische Erziehung dennoch gelingen?
Dazu mehr am Freitag, den 6. Mai 2011 um 18 Uhr im Institut für Vor- und Frühgeschichte (an der Haltestelle "Schillerplatz")
Weitere Informationen: Veranstaltungen/2011




Linkswärts e.V. ruft auf zum Ostermarsch 2011!

Karsamstag, 23. April
Ostermarsch 2011 in Mainz
Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt!
Deutschland führt Krieg. Diese grausame Realität wird nach neun Jahren Krieg in Afghanistan von der Bundesregierung zugegeben. Jetzt wird sogar nicht mehr geleugnet, dass es da­bei um wirtschaftliche Interessen geht. Dass die Bundeswehr Rohstoffe und Handelswege sichern soll, steht zwar schon seit Jahren im Weißbuch der Bundeswehr, führte aber, als der damalige Bundespräsident Köhler es aussprach zu sei­nem Rücktritt. Gutten­berg bekennt sich mittlerweile offen zum Krieg für Wirtschaftsinteressen. Es geht um Wohlstand, von dem immer weniger Menschen etwas haben. Die Schere zwischen Reich und Arm klafft im­mer mehr auseinander.

Schluss mit deutscher Beteiligung an Kriegen!
Fairer Welthandel statt Wirtschaftskriege!


Entgegen dem Gerede von Aufbauhilfe für Ent­wick­lung und Demokratie stützt die Bundeswehr in Afgha­nistan ein korruptes undemokratisches menschenrechtsverletzendes Regime, das von regionalen Kriegs­herren und Drogenhändlern getra­gen wird. Nach neun Jahren hat sich der Krieg ausgeweitet, die westlichen Truppen werden im­mer mehr als todbringende Besat­zungstruppe wahrgenommen. Gerade weil die Bun­deswehr in Afghanistan Krieg führt, hat sich die Wahr­schein­lichkeit terroristischer Anschläge in Deutschland erhöht.
Die Fortsetzung des Kriegs in Afghanistan bringt immer mehr Tote, aber weder Frieden noch Demokratie.
Bundeswehr raus aus Afghanistan!
Zivile Konfliktlösung unter Berücksichtigung der Friedenspläne, die die Friedensbewegung bereits er arbeitet hat.
Die Aussetzung – nicht Abschaffung - des Zwangs zum Kriegsdienst ist eine gewaltige Erleichterung für diejenigen, denen Musterungen, Gewissens­prüfungen, Zwangskriegsdienst oder Gefängnis erspart bleiben.
Dahinter stehen jedoch weder Friedenswille noch Men­schen­freundlichkeit: Die Bundeswehr wird immer kon­se­quenter zur weltweit agierenden Interventions­trup­pe um­gebaut, personell und materiell.
Der Bundeswehr nutzt Massenarbeitslosigkeit und Per­spektivlosigkeit vieler Jugendlicher zur Rekru­tierung. Sie wirbt aggressiv und penetrant in Fuß­gängerzonen, Schulen und Arbeitsagenturen sowie bei Jugendfesti­vals und Berufsausbildungsmessen. Nicht nur Aussetzung, sondern Abschaffung des Zwangs zum Kriegsdienst! Schluss mit der Bun­deswehr-Rekrutierung im öffentlichen Raum!
Krieg ist zu einem selbstverständlichen Mittel der deutschen Außenpolitik geworden.
Krieg darf kein Mittel der Politik sein!
Krieg und Gewalt verschärfen Probleme.
Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit.
Krieg ist organisierter Massenmord.
Krieg schafft die Voraussetzungen für neue Kriege und neue Gewalt.

Dieser gefährlichen Dynamik müssen wir uns ent­ge­genstellen, indem wir uns für Abrüstung, Ent­militari­sierung, gewaltfreie Konfliktlösung und die Beseiti­gung aller Kriegsursachen einsetzen.

Wir treten ein für:

  • Rückzug der Bundeswehr von allen Auslandseinsätzen
  • Austritt aus der NATO
  • eine Bundesrepublik ohne Armee
  • Abzug der Besatzungsmächte aus Irak und Afghanistan
  • Abschaffung aller Kriegs- und Zwangsdienste
  • Ende der Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern in aller Welt
  • Asyl für Kriegsdienstverweigerer
  • Geld für Konversionsprojekte statt Rüstungsausgaben
  • zivile Nutzung von Militäranlagen und Rüstungsfabriken (Rüstungskonversion)
  • Beendigung aller Waffenexporte
  • Abschaffung aller Atomwaffen, auch der in Büchel (Eifel) stationierten Atombomben
  • Stilllegung aller Atomkraftwerke
  • Abkehr vom Öl zugunsten erneuerbarer Energien
  • eine Lebens- und Produktionsweise, die mit deutlich weniger Energie auskommt; Klimapolitik ist Friedenspolitik!
  • Sicherung und Verteidigung sozialer und politischer Errungenschaften und damit gegen Polizeigewalt, Sozialabbau, Überwachungsstaat und Bundeswehreinsatz im Innern
  • eine gerechte Weltwirtschaftsordnung


Veranstalter: sehr viele Gruppen des alternativen Spektrums, darunter Linkswärts e. V.

Treffpunkt um 10:30 am Hauptbahnhof Manz
Weitere Informationen: DFG-VK Mainz




Politische Bühne zur Landtagswahl

Bürgerbeteiligung bei der Politischen Bühne der außerparlamentarischen sozialen Bewegungen zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2011

im Wolfgang-Capito-Haus, Gartenfeldstraße 13-15 in der Neustadt
am 14. und 16. März 2011, jeweils um 18:30 Uhr


Zur bevorstehenden Landtagswahl schaffen wir für die Bürgerinnen und Bürger von Mainz und Umgebung die Gelegenheit, in Dialog mit ihren Kandidatinnen und Kandidaten der voraussichtlich in den Landtag einziehenden Parteien zu treten, mitzudiskutieren und Fragen zu stellen.

Am Montag rufen wir die Themen Frieden // Energie // Umwelt auf und
am Mittwoch folgen die Themen Privatisierung // Bildung // Integration.


Einige unserer Vorstellungen:

  • Frieden: Rahmenvereinbarung zwischen Bundeswehr und Bildungsministerium, Präsentation von Militärgerät beim Rheinland-Pfalz-Tag, Militäreinsätze im Ausland
  • Energie und Umwelt: Atom- und Kohleenergie, Ausbau erneuerbareEnergien, Projekte und Konzepte einer nachhaltigen, ökologisch und sozialverträglichen Energieversorgung, Rückübertragung von Leitungsnetzen in öffentliche Hand
  • Privatisierung: öffentlicher Einrichtungen wie Kliniken, Infrastruktur oder Wohnungen
  • Bildung: Kostenlose Kindergärten, eine Schule für alle, Berufsschulen die mehr als Fachwissen vermitteln, Partizipation auf allen Bildungsebenen, kostenfreie Hochschule ohne Zusatzzensuren
  • Integration von Menschen, die in der Minderheit oder in schwierigen Lebenssituationen sind, d. h. nicht nur Ausländerinnen und Ausländer, sondern auch Behinderte sowie alleinerziehende Mütter und Väter


Diskussionsergebnisse werden dokumentiert, so dass ein Abgleich mit der
tatsächlichen politischen Arbeit der einzelnen Parteien jederzeit möglich
ist.


Wir laden alle Interessierten zum Vortrag und zur Diskussion ein!

Ermöglicht wird die Diskussionsrunde durch die Aktiven von Linkswärts e. V. , attac Mainz, DFG-VK Mainz, des AStA der Universität Mainz und der Mainzer Inititiative gegen HARTZ IV. Die Veranstaltung wird außerdem unterstützt durch Peng e. V. und das FICKO-Magazin.

Flyer (PDF) zum Download




Sarrazin ist in Mainz nicht willkommen

Rassismus wird salonfähig gemacht

Am Sonntag, den 2. Januar 2011 wird Thilo Sarrazin bei der Verleihung des "Ranzengardisten" die Laudatio für den Kabarettisten Lars Reichow halten. Wir möchten zeigen, dass wir mit seinen Thesen nicht einverstanden sind. In Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" heißt es unter ande­rem: "Demografisch stellt die enorme Fruchtbarkeit der muslimischen Migranten eine Bedrohung für das kulturelle und zivilisatorische Gleichgewicht im alternden Europa dar". Das ist nichts anderes als kulturell und biologisch begründeter Rassismus. Thilo Sarrazin und andere sprechen keine unbe­que­men Wahrheiten aus, sie brechen keine Tabus und sind keine Verteidiger der Meinungsfreiheit. Im Gegenteil: Nichts von dem, was Sarrazin beschreibt ist eine Bereicherung für die Diskussion, geschweige denn neu, originell, oder ein "Tabubruch". Seine Lösungsvorschläge sind bestenfalls unbrauchbar, schlimmstenfalls menschenverachtend. Viele seiner Aussagen zum Islam sind schlicht und einfach rassistisch und vergiften das politische Klima in Deutschland. All das, was an konkreten Maß­nahmen in mühevoller Kleinarbeit im Sinne einer gelingenden Integration gerade hier in Rheinland-Pfalz geleistet wurde, wird durch solche Debatten um Jahre zurückgeworfen.
Mit der Laudatio am 2. Januar im Kurfürstlichen Schloss, in der "guten Stube" von Mainz, wird Thilo Sarrazin ein öffentliches Forum geboten. Das trägt mit dazu bei, dass seine Thesen verharmlost werden und Rassismus weiter salonfähig wird.
Dagegen wenden wir uns und werden dies am 2. Januar auch öf­fentlich tun. Mit einer bunten Demonstration und einer Kundgebung um 16 Uhr in der Nähe des Kurfürstlichen Schlosses werden wir zeigen, dass für Rassismus kein Platz in Mainz ist.
Veranstalter: FICKO – Magazin für gute Sachen. Und gegen schlechte., DGB-Jugend Rheinland-Pfalz, Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz, Verein für Freiheit und Solidarität e.V. Mainz, Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz (AGARP), Beirat für Migration und Integration Mainz, Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Mainz, Feministische Einzelkämpferinnen Gruppe (FEG) Mainz, Grüne Jugend Mainz, Interkultureller Rat in Deutschland e.V., MediNetz Mainz, Verein Armut und Gesundheit e.V., Linkswärts e. V.
Am Sonntag, den 2. Januar 2011 um 15 Uhr ab Hauptbahnhof Mainz
Weitere Informationen: FICKO Magazin

Der Mainzer Verein Linkswärts e. V. unterstützt den Aufruf "Sarrazin ist in Mainz nicht willkommen" gegen Thilo Sarrazin und die ihn als Laudator einladende Ranzengarde (nachdem sie Sarrazin vor einem Jahr mit einem Preis ausgezeichnet hatte) - im Rahmen seiner Möglichkeiten - vollumfänglich!

Schon die Preisverleihung im vergangenen Jahr an Thilo Sarrazin selbst war ein Fehler, da die Ranzengarde mit dem - mittels seines menschenverachtenden "Hartz-IV-Speiseplans" bekennenden - Sozialdarwinisten als Preisträger einer Fastnachtsgarde die Idee der Fastnacht pervertierte, die es eigentlich ist, dass die "unten" zur Abwechselung "denen da oben" mal straffrei die Meinung geigen können. Sarrazin als Berliner Finanzsenator und Bundesbanker hat zuletzt immer als "einer der da oben" auf denen "unten" rumgehackt - und das meist auch noch ohne jeden Sinn und Verstand!

Nun ist im vergangenen Jahr mit seinem Buch und den (PR?-)Äußerungen dazu die Dimension Rassismus und genetisch bedingter Sozialdarwinismus verstärkt hinzugekommen, sodass Sarrazin immer untragbarer für die Zivilgesellschaft wird. Es wird Zeit, dass sich ihm und seinen Unterstützern jemand ernsthaft in den Weg stellt, um der Zivilgesellschaft ihre Werte Solidarität und Integration (im Sinne gegenseitigen Aufeinanderzukommens) wiederzugeben, nachdem zuletzt gerade mal die Bundesbank einigermaßen nachvollziehbar auf seine unmöglichen Auslassungen reagiert und ihn rausgeworfen hatte (wenn auch eher aus Sekundärtugenden heraus) und es selbst die Sozialdemokratische (!?!) Partei Deutschlands (das meint das Akronym SPD nämlich immer noch) bis heute nicht geschafft hat, den Rassisten und Sozialdarwinisten aus der Partei auszuschließen.


Auch einen Flyer haben wir verteilt:

Linkswärts

Herr Sarrazin, Sie sind nicht willkommen!

Im Ursprung der Fastnacht sollte sich der "Kleine Mann" über die Obrigkeit straffrei lustig machen dürfen, heute soll sich der "Kleine Mann" über die Mächtigen ohne nachteilige Konsequenzen lustig machen können. Die Ranzengarde pervertierte diese Idee der Fastnacht schon mit der Preisverleihung ausgerechnet an Thilo Sarrazin im vorvergangenen Jahr und erneut mit der Einladung an Sarrazin, auch 2011 wieder aufzutreten, diesmal als Laudator seines Nachfolgers. Sarrazin ist als damaliger Berliner Finanzsenator und heutiger Ex-Bundesbankvorstand ein Bonze, der die Unterschicht und auch weite Teile der Mittelschicht als Fußabtreter missbraucht. Sarrazin macht niemals Witze, selbst sein sozialdarwinistischer "Hartz-IV-Speiseplan" war absolut ernst gemeint. Er hätte auch gar nicht den Humor, sich über Leute seines Schlages lustig zu machen, erst recht nicht in ironischer oder gar spöttischer Absicht und schon gar nicht mit der Intention, jemanden auf sein elitäres, sozialdarwinistisches und eugenisch-rassistisches Gehabe hinzuweisen oder es zu überwinden. Sarrazin ist selbst Sozialdarwinist, Rassist und Eugeniker - wie käme er dazu, sich mit solchen Leuten schlecht zu stellen? Dass der "Kleine Mann" seine Rente finanziert, die er dreist noch um 1000 Euro (im Monat!) erhöhen ließ, als er wegen seiner rassistischen Ausfälle vom Bundespräsidenten zurückgetreten wurde, stört all seine "Unterstützer" offenbar genauso wenig wie die 23 Euro, die sie ihm zusätzlich zu seinem Vermögen noch für sein gebundenes Altpapier berappen, nicht die detaillierten Widerlegungen von Sarrazins Buch, nicht der Ärger all der Menschen, die sich für gelingende Integration einsetzen möchten und Quertreiber wie Sarrazin ganz zuletzt gebrauchen können.

Wir sagen Thilo Sarrazin: HAU AB!

Wir fordern von der Mainzer Ranzengarde: Kehrt endlich zurück zur Tradition der Fastnacht!

Wir bitten alle Mainzerinnen und Mainzer, wachsam zu bleiben und Rassisten wie Sarrazin keine Chance zu geben!

www.linkswärts.de


Ein ergänzender, den Horizont noch viel stärker erweiternder Aufruf ist vom Kritischen Kollektiv zu vermelden: "Verkürzte Kritik ist nicht die halbe Miete... denn Sarrazin ist der gesellschaftliche Normalzustand"...